The Quest – Jean-Claude van Damme

Nachdem Action-Hero Jean-Claude van Damme zuletzt mit „Sudden Death“ das Kinopublikum begeisterte, will der sympathische Belgier mit seinem nächsten Film-Projekt „The Quest“ noch eins drauf legen. Für diesen Film, in dem Van Damme nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern auch gleichzeitig Regie geführt hat, konnte er auch Ex-Bond-Darsteller Roger Moore gewinnen und für eine Hauptrolle verpflichten.

Da der Erfolg dieses Filmes J.-C. van Damme besonders am Herzen liegt, kommt er auch zur großen Deutschland¬Premiere nach Berlin. Doch dazu später mehr. Marc Hertling traf den Action-Star zunächst bei den Dreharbeiten zu „The Quest“ in Thailand. Hier sein Exklusiv-Bericht.

Jean-Claude van Damme Film

Schauplatz Thailand: Der belgische Muskelmann, der mit „The Quest“ zum ersten Mal vor und hinter der Kamera steht, sitzt in brütender Hitze vor dem Swimmingpool des Hotel Imperial Tara und grinst: „Das wird der größte Martial-Arts-Film aller Zeiten werden und beim Publikum ähnliche Begeisterungsstürme wie vor zwanzig Jahren „Der Mann mit der Todeskralle“ hervorrufen!“

Wie es begann

New York im Jahre 1925: Christopher Dubois (van Damme) verschlägt es auf der Flucht vor dem Gesetz auf einen Frachter nach China, wo er am größten Wettkampf aller Zeiten teilnehmen wird. Klar, daß Chris nach zahlreichen Abenteuern und Kämpfen auf Leben und Tod die goldene Siegerstatue in den Händen halten darf. Obendrein befreit er noch seinen ehemaligen Widersacher, den Piratenkapitän Dobbs (Roger Moore), aus den Händen von finsteren Bösewichten und gründet mit dem Erlös vom Verkauf des Drachen ein Waisenhaus in New York.

Gutgelaunter Roger Moore

Der erste Tag inc Thailand. Roger Moore, gut gelaunt, wenn gleich sein rechtes Bein Bandagiert ist und er an Krücken durch das Hotel marschiert, ist längst der Dreharbeiten überdrüssig geworden: „Van Damme“, grins der britische Schelm, „ist ein netter Typ, der mich vor ein paar Jahren in Gstaad besucht und von seinem Projekt erzählt hat. Das Drehbuch war schlecht, aber sein Enthusiasmus groß. Ich habe zugesagt, weil ich auf der Suche nach einem Job war.“

Kampfsport van Damme

Rund anderthalb Stunden dauert die Fahrt zum eigentlichen Drehort. An meiner Seite ist ein Hamburger Fernsehjournalist, der Set-Publizist Ross Blaufarb und ein österreichischer Kollege (ein Nachfahre von W. C. Fields), dessen rote Nase uns auch in der finstersten Nacht den Weg nach Hause weisen wird.

Drehort „Lost City“

Irgendwo an der Grenze zu Burma (an gleicher Stelle wurde auch der Disney-Film ‘Dumbo Drop’ gedreht) hat das Team um Van Damme und Produzent Moshe Diamant ein zwei Millionen Dollar teures Set errichten lassen. Auf einem kleinen Berg steht nunmehr die alte, chinesische Stadt „Lost City“ (Thailand doubelt für China, weils billiger ist), die neben einem Filmteam und unzähligen Statisten tagtäglich – und vor allem nachts -auch von tau-senden, überdimensional großen Motten heimgesucht wird. Moshe Diamant, seit Jahren ein enger Freund des Belgiers: „Um alles ordnungsgemäß zu bewerkstelligen, mussten wir außerdem die thailändische Mafia mit Geld und Naturalien bestechen!“

Jean-Claude van Damme Fight

Nach einem kurzen, thailändischen Frühstück um 18.00 Uhr (scharf, schärfer, am schärfsten) führt uns der Set-Publizist‘ zum Dorfplatz, umgeben von einer hohen Mauer, die ganz wunderbar aus Styropor gefertigt wurde. Ein kleines Gehege mit zwei Pferden, ein Esel und eine Lehmhütte, geben dem Ganzen einen naturalistischwohnlichen Look. Überall wird geschreinert und gemalert.

Hinter dem gigantischen Stadttor verziert ein malfreudiger Thai eine altdeutsche Gondel – zugehörig zu einem Zeppelin, in dem Roger Moore später den arg bedrängten van Damme vor einer Horde von Angreifern retten darf. Auf dem Dorfplatz selbst bereitet der Star derweil die erste Einstellung vor. Gelbfarbenes Licht bestimmt die Atmosphäre; Co-Regisseur Peter MacDonald bringt die Kamera in Position, während van Damme mich begrüßt (ist immerhin schon das fünfte Filmset, auf dem ich ihn besuche). Er erzählt von den Problemen mit dem an sich flugtauglichen Zeppelin, mit dem niemand richtig umgehen kann. Abhilfe schafft nunmehr ein Miniaturmodell, das später in den Film einkopiert wird.

Kinofilm van Damme

Van Dammes Double hat es sich auf einem Ballen Stroh bequem gemacht, umschwärmt von Motten und Moskitos, während der muskelbepackte Bösewicht mit dem langen Pferdeschwanz (übrigens ein Schulfreund des Belgiers) seine Muskeln spielen läßt. Auch van Dammes Vater, Eugene van Varenberg, ist wieder am Set.

Der Meister selbst steckt in Shorts, braunen Lederschuhen und einem schwarzen T-Shirt -nicht zu vergessen das modische Stirnband und die hübschen Blutkleckse auf seiner Nase. Nach einer intensiven Ölung übernimmt van Damme die Position im Stroh, rollt nach vorne und stöhnt mit schmerzvollem Gesichtsausdruck. Der Grund: Der Bösewicht hat ihn gerade durch ein Strohdach geworfen. Viermal wird die Szene wiederholt, stets auf dem Videomonitor vorgeführt, dann ist sie im Kasten.

Peter „Rambo III“ MacDonald verweist auf den straffen Zeitplan, doch van Damme besteht auf der Ausführung der Nahaufnahmen. Sechs weitere Takes später ist er zufriedengestellt und lässt die Steadycam ans Set beordern. Rund hundert Mönche jubeln frenetisch, während van Damme auf seinen belgischen Schulfreund „Khan“ einprügelt.

„Bei Stress werde ich schwach!“

Der Tag darauf: Einem ausführlichen Interview mit Roger Moore am Nachmittag folgt am Abend die erneute Fahrt zum Set und ein Gespräch mit van Damme, der mich mit einer Marlboro in der Hand begrüßt. „Stress“ grinst er. „Da werde ich schwach!“

Kampfkunst van Damme

Über seinen Film und die Arbeit vor Ort ist er voll des Lobes. Doch nach einer halben Stunde unterbricht ihn der Set-Publizist in seinen Ausführungen, weil Peter MacDonald angeblich die nächste Szene besprechen möchte. Noch immer wird an der Einstellung vom Vortag gefeilt, da van Damme seinen Kampf mit Khan aus allen möglichen und unmöglichen Positionen gefilmt haben möchte. Sämtliche Statisten sind wieder anwesend. „Let’s kick some ass“, freut sich der belgische Action-Star – und schon muss Khan dank eines gezielten Nackenschlags von Dubois wieder zu Boden. Dann die Großaufnahme, wie Khan die Faust von Dubois in die Rippen geschlagen bekommt. Und irgendwann, weit nach Mitternacht, herrscht endlich allgemeine Zufriedenheit.

Drei Wochen später, in denen unter anderem das idyllische Phuket als Kulisse für einen Piratenangriff herhalten muss, begibt sich das Team nach Van-couver, um im Studio einen Großteil der Innenaufnahmen zu inszenieren. „Das ist mein erster Film“, frohlockt van Damme, „der an den amerikanischen Kinokassen allein mehr als hundert Millionen Dollar einspielen wird.“

Ob sich die hohen Erwartungen des Action-Helden erfüllen werden, bleibt zunächst abzuwarten. Seine große Fan-Gemeinde in Deutschland wird Jean-Claude van Damme mit diesem Film sicher begeistern, zumal er wie gesagt zur Deutschlandpremiere im Juli (Kinostart 1. August) extra in die Spree-Metropole kommt.

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