Entwicklung des Ju-Jutsu in Deutschland

In den 60er Jahren war das Jiu-Jitsu (Ju-Jutsu) in Deutschland nicht mehr zeitgemäß. Daher wurden einige hochrangige Danträger damit beauftragt, ein modernes und effektives Selbstverteidigungssystem zu schaffen. Unter der Leitung von Franz Josef Gresch und Werner Heim sowie Richard Unterburger und Klaus Münstermann wurden die wirkungsvollsten Techniken aus dem Judo, Karate, Aikido und Jiu-Jitsu zu einem neuen System zusammengefasst. Es wurde 1969 unter dem Namen „Ju-Jutsu“ in Deutschland eingeführt. Die veränderte Schreibweise hatte nicht den Grund, dass neue System „…über die weiterhin existierenden Jiu-Jitsu-Stile zu stellen, sondern um es als die gesetzlich geschützte Variante zu kennzeichnen, die über den Deutschen Judo-Bund (DJB) dem Deutschen Sport-Bund (DSB) angegliedert war. Die Schreibweise der japanischen Schriftzeichen sowie die Bedeutung des Wortes JU-JUTSU blieben jedoch gleich.“

Ju-Jutsu Deutschland

Ju-Jutsu geht als System primär von der Verteidigung aus und wurde demnach als Selbstverteidigungsmethode gelehrt. Dabei unterzog es sich im Laufe der Zeit mehreren grundlegenden Modifikationen, wobei sich der Einfluss von Polizeibeamten, durch ihre Praxisnähe, als sehr hilfreich erwies. Die Grundtechniken des Ju-Jutsu hatten aus diesem Grund Ende des 20. Jahrhunderts mit den Grundtechniken aus dem Judo, Karate und Aikido nicht mehr viel gemeinsam. Wo diese anfänglich eher provisorisch miteinander verbunden waren, verbanden sie sich später zu einheitlichen und harmonischen Bewegungen. Das Ju-Jutsu wurde zu dieser Zeit als derart effektiv eingestuft, dass es als Ausbildungsprogramm aller deutschen Polizeiverbände und Sondereinheiten, wie z.B. der GSG 9, als Pflichtbestandteil eingeführt wurde.

Ju-Jutsu System

Parallel zu der Weiterentwicklung des Technikprogramms entwickelte sich das Ju-Jutsu-Wettkampfsystem und setzte sich gegen den Druck des DJB, der darin eine Konkurrenz zum Judo-Wettkampf sah, durch. Die Auseinandersetzungen zwischen dem DJB und seiner ständig wachsenden Sektion Ju-Jutsu nahmen allerdings weiterhin an Schärfe zu, so dass sich 1990 das Ju-Jutsu im Deutschen Ju-Jutsu-Verband (DJJV e.V.) selbst organisierte. Seit 1993 ist der DJJV Mitglied im DSB. Durch die steigende Konkurrenz der in Deutschland mittlerweile existierenden Kampfsportarten, sowie deren Fachlichkeit und Realitätsnähe, unterzog sich das Ju-Jutsu im Jahr 2000 seiner bislang größten Modifikation. Das gesamte Technik- und Prüfungsprogramm im Ju-Jutsu, sowie das Ju-Jutsu-Wettkampfsystem mit seiner Ordnung und dem gesamten Reglement wurden in die z.T. drastischen Veränderungen involviert.

Das heutige Ju-Jutsu

Dadurch entstand das Ju-Jutsu, wie es sich heute darstellt: modern und effektiv nach dem Motto: „aus der Praxis für die Praxis“. Es sind mittlerweile nahezu alle Elemente aus Sportarten integriert, die sich speziell mit Selbstverteidigung auseinandersetzen und diese weiterentwickelt bzw. perfektioniert haben. Die bis zu diesem Zeitpunkt existierende Fokussierung auf Judo, Karate, Aikido und Jiu-Jitsu entfiel, obgleich auch weiterhin Techniken dieser Kampfsportarten im Ju-Jutsu enthalten sind.

Diskussionen rund ums Thema Jiu-Jitsu findest Du hier:  Ju-Jutsu Forum

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