Unterschiedliche Systeme des bewaffneten und unbewaffneten Kämpfens haben sich im Laufe der Geschichte in vielen Kulturen entwickelt, etwa das „Pankration“ im antiken Griechenland oder das „Chinesische Boxen“. Dabei haben die asiatischen Kampfkünste eine besondere Entwicklung und eine eigene Philosophie hervorgebracht.

Das Kämpfen mit den Händen und Füßen ist in ganz Ostasien auf vielfältige Weise verbreitet, wie zum Beispiel im „Thai-Boxen“ (Thailand), „Kung-Fu“ (China), „Taekwon-do“ (Korea) > und „Karate“ (Japan). Es geht auf eine jahrhundertealte Tradition zurück, und die Ursprünge verlieren sich zum Teil im Dunkel der Geschichte. Die Quellen des Karate mögen in Indien liegen, hauptsächlich aber in China, wo sie auch nachgewiesen sind. Von China aus ging der Weg des Karate zunächst nach Okinawa, der Hauptinsel der Ryu-Kyu Inselgruppe südlich von Japan. Hier bildete sich im Laufe der Zeit eine Kampfkunst, die man nach ihrem Ursprung „Okinawa-Te“ nannte. Auf das japanische Festland gelangte diese Kampfkunst erst spät, etwa um 1900. Dort wurde in der Folge die Ausbreitung der Kampfkunst aus Okinawa begünstigt durch den Trend, sich der eigenen Geschichte und der alten Kampfkünste wieder zu erinnern, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Japan zunehmend der Vergessenheit anheimgefallen waren.
1922 lud das japanische Erziehungsministerium, welches die altjapanischen Kampfkünste wieder in das Interesse der Öffentlichkeit und vor allem der Jugend rücken wollte, Gishin Funakoshi zu einer Vorführung der Kampfkunst nach Tokio ein. Funakoshi war zu dieser Zeit Professor der pädagogischen Hochschule in Okinawa und ein Experte in jener Kampfkunst. Die Vorführung kam in Tokio so gut an, daß Funakoshi gebeten wurde, in Japan zu verweilen und den Unterricht in dieser Kampfkunst zu übernehmen. So kann man Funakoshi als den „Vater“ des modernen Karate bezeichnen. In der Folge kamen auch andere Karate-Experten aus Okinawa nach Japan und gründeten dort eigene Schulen und Stilrichtungen. So etwa die Meister Mabuni und Miyagi. In jener Zeit entwickelten sich die Stilrichtungen, wobei sich im wesentlichen vier Hauptstilrichtungen unterscheiden lassen: Shotokan (Gichin Funakoshi), Shito-Ryu (Kenwa Mabuni), Goyu-Ryu (Chojun Miyaki) und Wado-Ryu (Hiro-nori Ohtsuka). Mitte der 50er Jahre entwickelte man ein System von Wettkampfregeln, um den immer zahlreicher werdenden Karate-Schülern die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Kräfte im sportlichen Zweikampf zu messen. 1957 fanden in Tokio die ersten alljapanischen Karatemeisterschaften statt.
Karate in Europa erst spät bekannt
In Europa wurde Karate erst Mitte der 50er Jahre bekannt. Zuerst in Frankreich, wohl in der Folge des Indochina-Krieges. In Amerika brachte die Stationierung der US-Truppen nach dem II. Weltkrieg Offiziere und Mannschaften zunächst in Japan selbst mit Karate in Verbindung, nach ihrer Rückkehr vermittelten diese ihre Kenntnisse in Amerika weiter.
Heute ist das Welt-Karate in der „WUKO“ (World Union of Karate-do Federations) organisiert und hat inzwischen die olympische Anerkennung gefunden.
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