Die schwierigen Yoga-Übungen Asana führen Fortgeschrittene mit größter Leichtigkeit aus. Scheinbar mühelos bringen sie ihren Körper in unmögliche Stellungen, denn ihre Elastizität ist mehr als phänomenal. Gerade diese erstaunliche Flexibilität schreckt – allerdings zu Unrecht – viele Leute ab. Jeder, ob Mann oder Frau, kann diese außergewöhnliche Gelenkigkeit auch erreichen. Allerdings, wie spektakulär diese Gelenkigkeit auch sein mag, für den Karateka ist sie nicht notwendig, nicht einmal erstrebenswert, denn der Aufwand wäre zu groß.
Eine ausgeprägte Beweglichkeit bingt alle Vorteile, die ein Karateka braucht. Aber Yoga bringt weitaus mehr als nur Beweglichkeit.
Yoga Koordination Übung für Karate

Die Übungen stellen den Yogi vor das Problem der Lösung komplexer Bewegungsabläufe. Asana fördern und schulen Geschicklichkeit, Gleichgewichtssinn, Rhythmus Gefühl usw. Sie fördern die gesamte Koordination und führen zu einer perfekten Körperkontrolle, die bei der Ausführung und der Beherrschung der Karatetechniken ungemein hilfreich ist.
Yoga Ausdauer Übung für Karate
Ein vollständiges Yogaprogramm dauert etwa eine Stunde, bei dem sich der Yogi fast ununterbrochen bewegt und mehrere Muskelgruppen einsetzt. Belastung und Entspannung folgen in einem ausgewogenen Verhältnis aufeinander, so dass der Puls sich bei durchschnittlich 130-140 Schlägen einpendelt. Eine wesentliche Steigerung der allgemeinen Ausdauer ist das Ergebnis. Die Asana belasten darüber hinaus in der Regel eine sehr kleine Muskelgruppe besonders intensiv, so dass auch die lokale Ausdauer verbessert wird.
Yoga Kraft Übung für Karate

Kaum ein Athlet und kaum ein Leistungssport kommt heute noch ohne gezieltes Krafttraining aus. Wo dies vor einiger Zeit beim Karate noch verpönt war, weiß man heute, dass die Fähigkeit der Kraft, vor allem als Schnellkraft und Kraftausdauer für den Karateka unentbehrlich sind. Yoga bringt ein außerordentliches Maß an Kraft, ohne dabei auf Hanteln oder Gewichte angewiesen zu sein. Man braucht nur seinen eigenen Körper. Abgesehen davon, dass man keine teuren Geräte braucht, ist das Risiko der Überbelastung durch zu schwere Gewichte gleich Null. Yoga erreicht einen dynamischen Kraftzuwachs nicht durch eine Vergrößerung der Muskulatur ( Hyperthrophie ), sondern durch eine verbesserte Arbeit innerhalb und zwischen den Muskeln (intra- und intermuskuläre Koordination). Die Dehnung der Muskulatur führt schließlich durch einen verlängerten Weg zu einer Kraftsteigerung.
Yoga Schnelligkeit Übung für Karate
Obwohl der Yogi grundsätzlich alle Bewegungen kontrolliert langsam und ohne ballistischen Schwung ausführt, kann er seine Bewegungsschnelligkeit ungemein steigern. Diese steht in Relation zur Qualität der anderen Leistungsfaktoren und die Asana wirken auf alle Komponenten ungemein intensiv. Kraft vergrößert über die „Fast Twitch Fasern“ die Fähigkeit der Muskel blitzschnell zu kontrahieren. Die Koordination verbessert das Zusammenspiel der Muskeln (Synergisten und Antagonisten). Die Bewegungsgeschwindigkeit kann sich, da sie zum Beispiel durch einen Antagonisten nicht abgebremst wird, voll entfalten. Gelenkigkeit optimiert die Entspannungsfähigkeit, die Gleitfähigkeit der Muskelfilamente und die biochemischen Prozesse innerhalb der Muskeln. Die Ausdauer bestimmt die Schnelligkeitsleistungen im Verhältnis zur Zeit. Last but not least führt eine maximale Willensanspannung zum Erreichen höchstmöglicher Schnelligkeit.
Willenseigenschaften

Willenseigenschaften sind auch weiterhin Qualitäten, die durch Yoga perfektioniert werden. Dazu gehören Motivation, Selbstbeherrschung, Mut, Zielstrebigkeit, Leistungsbereitschaft usw. Wo diese Eigenschaften allgemein mit zielgerichtetem Training beeinflussbar sind, erreicht man mit Yoga aber noch weitaus mehr.
Einheit von Körper und Geist
Durch Asana, Pranayama und Dhyana (chinesisch Chan oder japanisch Zen) erreicht der Yogi Harmonie, Einheit, Einklang und Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele. Er erlangt Kontrolle über sein ganzes Selbst: Seine Gedanken und seine Taten.
Mushin
Diese Einheit, dieser Einklang und die Beherrschung führt zur inneren Ruhe. Im Karate bezeichnet man dies als „Mushin“. Der Karateka erreicht einen Daseinszustand, der vom Sensei als „Ein Geist wie Wasser“ (Mizu no Kokoro) beschrieben wird. „Ein wachsamer Geist“ (Sanshin) oder „Ein Geist wie der Mond“ (Tsuki no Kokoro). Nur aus diesem Zustand ist Reflexion (Hen-O) im weitesten Sinne oder totale Konzentration (Kirne) möglich. Dies wiederum ist nicht Ziel, sondern nur ein Zwischenweg, an den sich der Karateka nicht festklammern darf, der aber zur wahren Erkenntnis oder Erleuchtung (Sammadhi oder Satori) führt.
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