Bei der ersten Stufe im Muay Thai Unterricht lernt der Schüler die natürlichen Bewegungen seines Körpers kennen, sowie seine Atmung in verhaltener und schneller Bewegung des Körpers zu kontrollieren. Richtige Atmungstechnik ist eine wichtige Voraussetzung für den Muai-Thai Kämpfer. Selbstbeherrschung sowie schnelles und präzises Entscheiden muss ebenso erlernt werden wie die Beherrschung der einzelnen Übungen und Tricks.
In der nächsten Stufe lernt der Schüler, wie er jeden seiner Körperteile sinnvoll und zweckmäßig beim Kampf einzusetzen hat. Der Schüler muss jetzt bereits wissen, wie gefährlich jeder seiner Körperteile im Einsatz sein kann und wie er den gesamten Bewegungsablauf seines Körpers richtig kontrolliert.
Die höheren Stufen beginnen mit der Erlernung der totalen Körperbeherrschung, der Kenntnis über die Reaktionsmöglichkeiten des Kampfgegners sowie der Erklärung dafür, weshalb, warum und wofür die erlernten Übungen angewandt werden.

Das Thailändische Sportkampfgesetzes
Ein nicht außer Acht zu lassender Punkt dieser Unterrichtsstufe ist die richtige Anwendung und Kenntnis des „Thailändischen Sportkampfgesetzes“. Jeder der diese Stufen durchlaufen und sämtliche nach dem „Thailändischen Sportkampfgesetz“ vorgeschriebenen Prüfungen erfolgreich absolviert hat, darf sich als Lehrer bezeichnen.
In früheren Zeiten wurde beim Muai-Thai Kampf auf Leben und Tod gekämpft. Heutzutage bezeichnet man Muai-Thai in Thailand als eine hohe Kunst des Sportkampfes Muai-Thai ist der Nationalsport Thailands. In Thailand wird Muai-Thai sowohl von Profis als auch von Amateuren betrieben. Hierzulande weiden die Profis von den Amateuren ausgebildet. Am Ende ihrer Ausbildung erhalten die Profis den Blaugurt. Bei Wettkämpfen wird dem Profi-Kämpfer eine gewisse Anzahl von gewonnenen Kämpfen zugrunde gelegt, um in die nächsthöhere Stufe zu gelangen, muss ein Profi mindestens 3 Kämpfe hintereinander gewonnen haben. Das Endziel jedes Profis ist der begehrte Titel „Champion of Thailand“ Um diesen Titel und somit den „Champion-Gürtel“ zu erhalten muss ein Profi mindestens 20 Stufen erfolgreich absolviert haben. Nicht jeder erreicht dieses Ziel.

Muai-Thai Profi oder Amateure
Die Ausbildung der Amateure unterscheidet sich von der Ausbildung eines Profis. Ein Blaugurt (Profi) darf niemals Unterricht erteilen. Seine Ausbildung ist mit dem Ziele verbunden, ein möglichst guter Kampfer zu werden. Die Tätigkeit eines Profis ist in Thailand ein anerkannter Beruf, mit welchem man in Thailand Spitzenverdienste erzielen kann Ein Amateur darf niemals um Geld, sondern lediglich um Pokale kämpfen. Der Vorteil einer Amateurausbildung ist dass man bei Erreichung der Blaugurtreife die Entscheidung treffen kann entweder die Profilaufbahn einzuschlagen oder aber weiter die Ausbildung zum nächsthöheren Gürtelgrad (Rotgurt = Lehrer) wählt. Ein Rotgurt (Lehrer) darf nie wieder als Profi kämpfen. Das Herz eines jeden Amateures sollte der Kunst seines Sportkampfes gewidmet sein.
Europäische Regeln Thaiboxen
In Europa erfolgt die Muai-Thai Ausbildung in derselben Richtung wie die Amateur-Ausbildung in Thailand. Die Prüfungsordnung des Thailändischen Sportkampfgesetzes wurde allerdings nach den Maßstäben Europas abgewandelt.
Die Gurtelfarben kennzeichnen den jeweiligen Reifegrad des Muai-Thai-Schülers: Gelbgurt = Probeschüler, Grüngurt = Anfangsstufe Weißgurt – Mittelstufe, Schwarzgurt = Oberstufe (Beendigung der Schülerzeit), Blaugurt = Kampfreife (entweder als Profi oder Amateur) Rotgurt – Lehrer (Amateur).
Der höchste Gürtel, den ein Amateur nach dem Rotgurt je erhalten kann, ist der Schwarzrotgurt (Ehrengurt). Der Gürtel, welcher die Ausbildungsstufe genau kennzeichnet, wird durch eine Prüfung erworben und durch das Anerkennungsgesetz der „Thailändischen Sportkampfgesetze“ bestätigt