Das Muay Thai-System ist eine Synthese von Kickboxen in thailändischer bzw. japanischer Art und des Kickboxen im Voll-Kontakt. Anders als beim Kickboxen Voll-Kontakt darf im Muay Thai-System auch auf die Oberschenkel mit dem Low-Kick getreten werden, was dieses System auch für die asiatischen Kämpfer akzeptabel macht, denn der Low-Kick ist einer ihrer stärksten Waffen. Im Europäischen-System darf jedoch nicht gegen die Unterschenkel und Knie getreten werden. Auch ist es verboten mit dem Ellenbogen ins Gesicht zu schlagen, was beides im Thaiboxen erlaubt ist.
Doch durch die Integrierung des Low-Kicks im Europäischen-System, wurde das System auch für die Asiaten akzeptabel. Durch diese Kompromisse wurden Asiaten und Nichtasiaten im Kampf näher gebracht, wurden Vergleiche größtenteils erst möglich, denn nur wenige Nichtasiaten sind bereit, unter einem beinahe unreglementierten Kampf, wie die Thais und einige Japaner ihn praktizieren, sich einer derartigen kämpferischen Auseinandersetzung zu stellen.
Richtiges Voll-Kontakt im Kickboxen

Das Voll-Kontakt, wie wir es kennen, war für die Asiaten niemals richtiges Voll-Kontakt. Dazu Fujiwara (Von 141 Profikämpfen vor seiner Pensionierung im Alter von 35 Jahren gewann Fujiwara 126, mit bemerkenswerten 99 durch K.o.; Vor allem war er der erste Nicht-Thailänder, der in Bangkok einen nationalen Muay Thai-Titelgürtel gewann) : „Ich glaube, dass das amerikanische Voll-Kontakt (ohne Lock-Kicks, Ellenbogen- und Kniestöße) viel zu limitiert ist, um unter asiatischem Aspekt den tatsächlichen Anspruch auf die Bezeichnung Voll-Kontakt erheben zu können.
Die Bezeichnung Voll-Kontakt muss auch in der Kampfpraxis dieser Bezeichnung gerecht werden, sonst ist es kein Voll-Kontakt. Mit der Regel, dass die Kämpfer im Kickboxen Voll-Kontakt pro Runde 8 Fußtritte über Gürtel höhe auszuführen haben, bringt man zwar ein spektakuläres Element in den Kampf, was jedoch noch kein tatsächliches Voll-Kontakt ausmacht. Die meisten Voll-Kontakt-Kämpfer dieser Art wollen nur unter Regeln kämpfen, welche sie am meisten schützen. Dieses Bestreben nach Schutz setzt sich auch in den Ausrüstungsgegenständen fort.
Ohne Schützer in den Ring

Im japanischen Kickboxen oder Thaiboxen kennen wir weder Fußschützer noch Schienbeinschützer, noch Kopfschützer. Bis auf die Fäuste tragen wir keinerlei Protektion, wobei alle Techniken mit vollem Kontakt auf den ungeschützten Körper ausgeführt werden. Das ist es, was wir unter tatsächlichem Voll-Kontakt verstehen. Dies ist aber noch nicht alles, denn der realistische Kampf kann nicht auf so starke Kampftechniken, wie z. B. den Knie stoß oder den Low-Kick verzichten, will er für sich den Anspruch auf „realistisch“ erheben.
Gerade der Low-Kick ist eine ungeheuer starke Kampftechnik, welcher die Kampfdistanz total verändert. Ich bin sicher, dass die meisten Kämpfer, welche dieses Element innerhalb ihrer Kampftechnik nicht integriert haben, überhaupt keine Ahnung haben, was mit diesen Kampftechniken im Ernstfall auf sie zukommt. Die meisten von ihnen wissen wohl kaum, wie sie geschulten Angriffen mit dem Knie, Ellenbogen oder dem Low-Kick zu begegnen haben. Ich bin sicher, dass diese Kämpfer niemals gegen einen erfahrenen Kickboxer gewinnen können.
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