Jackie Chan ist heute der absolute Superstar in Asien. Dem „Tausendsassa“ (Schauspieler, Regisseur, Stuntman und Sänger) gelang 1978 mit „Snake in the Eagles sha-dow“ der Durchbruch in Hongkong.
Von Januar 1984 bis Mai 1988 führte er unangefochten die Liste der männlichen Stars in Japan an. Aufgrund seines Misserfolges von „Dragons forever“ in Japan musste Jackie zeitweise seine Spitzenposition an John Lone („Der letzte Kaiser“) abtreten, doch ab September 1988 belegte er wieder mit riesigem Vorsprung Platz Nr. 1. Zusammen mit seinen Freunden Samo Hung und Yuen Biao dreht er heute die meisten seiner Filme. Einen ihrer ersten gemeinsamen Auftritte hatten sie als Statisten in „Enter the Dragon“ („Der Mann mit der Todeskralle“ – 1973) mit Bruce Lee in der Hauptrolle. Jackie spielte einen der Männer, die versuchen, Lee im Gewölbe zu überwältigen.
Jackie Chan Biografie
Am 7. April 1954 wurde Jackie Chan, dessen richtiger Name Cheng Lung lautet, in Hongkong geboren. Seine Eltern, Chan Chi-ping und Chan Li-Ii, waren zu dieser Zeit noch neu in Hongkong. Da es ihnen an Geld fehlte, Jackie zu ernähren, wäre er beinahe an einen britischen Arzt für $ 26.00 verkauft worden.
Als Jackie sechs Jahre alt wurde, wanderten seine Eltern nach Australien aus, wo sein Vater als Koch für das US-Konsulat in Canberra arbeitete. Bereits ein Jahr später wurde Jackie von seinen Eltern zurück nach Hongkong geschickt. Auf sich allein gestellt, verbrachte er im „Chinese Opera Research Institute“ zehn Jahre seines Lebens. Das Training in dieser Schauspielschule -Jackie erlernte Singen, Mimik und Akrobatik – war sehr hart und dauerte oft von morgens fünf Uhr bis Mitternacht. Nebenbei übte er noch täglich Kung Fu.
Erste Erfolge
Die talentiertesten Schüler des „Chinese Opera Research Institute“ wurden zu einer besonderen Gruppe zusammengefasst, den „Seven Little Fortunes“, zu denen auch Samo Hung gehörte und wo sich beide erstmals trafen. Nachdem Jackie Chan die Schule verlassen hatte, arbeitete er als Stuntman bei den Shaw Brothers. Nebenbei wirkte er in einigen Filmen mit, so z. B. in „Fist to Fist“ („Jen Ko – In seinen Fäusten brennt die Rache“) oder „Hapkido“.

Lo Wei, ein unabhängiger Produzent, der auch für die Regie der Bruce-Lee-Filme „Big Boss“ und „Fist of Fury“ verantwortlich war, wurde auf den athletischen jungen Mann aufmerksam, nahm ihn 1976 unter Vertrag, kündigte ihn als „neuen Bruce Lee“ an und produzierte zu Beginn den Film „New Fist of Fury“. Neben Jackie spielten Nora Miao und Han Ying-chieh Hauptrollen. Dieser und sechs weitere Filme wurden Flops. Mit dem nächsten Streifen „Snake in the Eagles shadow“ kam dann der erhoffte Erfolg. Der Grund hierfür war das Verschmelzen von traditionellen Easternelementen und Komik.
Das Filmgeschehen wurde durch die komischen Sequenzen aufgelockert, obwohl die Handlung selbst weiterhin ernst angelegt war. Erstmalig tauchte hier auch die kauzige Gestalt des „Drunken Master“, gespielt von Yuan Hsiaotien, auf, die auch maßgeblich zum Erfolg des nächsten Films „Drunken Master“ / „Drunk Monkey in the tigers eye“ beitrug und später in einer ganzen Serie von Filmen dieser speziellen Machart zu sehen war.
Hauptdarsteller und Regisseur in einer Person
Durch diese Art des „Neuen Easterns“ wurde auch Raymond Chow von den Golden Harvest Studios auf Jackie Chan aufmerksam und bot ihm einen Vertrag an, den dieser Ende 1979 Unterzeichnete. Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit stellte der 1980 produzierte Film „The Young Master“ dar, wo Jackie neben seiner Tätigkeit als Hauptdarsteller auch als Regisseur in Erscheinung trat.

Ebenfalls 1980 entstand „Battle Creek Brawl“, durch dessen Produktion die ehemals sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Golden Harvest Studios und dem amerikanischen Filmgiganten Warner Brothers wieder auflebte („Enter the Dragon“ -1973). Zu bemerken sei hierbei, dass die Produzenten den Versuch unternahmen, Jackie in einer Kulisse spielen zu lassen, die den bisherigen Gegebenheiten seiner Filme entgegenwirkte – dem alten China – und ihn zum ersten Male in einer relativ modernen Rolle zeigt -vor dem Hintergrund des Chicago von 1930.
Trotz des Erfolges dieses außergewöhnlichen Films stellte Jackie Chan nur noch drei weitere Co-Produktionen mit Warner Brothers fertig: „The Pro-tector“ und Nebenrollen in „Cannonball Run“ und „Can-nonball Run II“.
Kassenmagnet in Asien
Mittlerweile wurde der Name Jackie Chan in Asien zu einem immer größeren Kassenmagneten. Das Zugpferd von Golden Harvest ist zweifelsohne Jackie Chan. Doch gleich nach ihm zu nennen sind Samo Hung, der bereits seit Anfang der siebziger Jahre bei Raymond Chows Gesellschaft unter Vertrag war, und Yuen Biao, ebenfalls durch den Film „The Prodigal Son“ bereits zum Kassenmagneten avanciert. Zusammen spielten sie in einer Reihe von Filmen, die sich allesamt zu Kassenschlagern entwickelten.
Jeder neue Film von Jackie Chan wartet mit noch spektakuläreren und waghalsigeren Stuntsequenzen auf als der vorangegangene. Außerdem stellt jeder Film eine weitere Episode in der „Fortsetzungsgeschichte Jackie Chan“ dar, von seiner persönlichen Überzeugung und Disziplin bis zu seinem Kampf für den Erfolg und seiner Liebe zum Publikum. Diese Liebe zum Publikum lässt ihn auch immer wieder ungewöhnliche Wege gehen, so z. B. als Sänger, der auch die Titelsongs seiner Filme interpretiert („The Armor of God“, „Projekt A Part II“). Sein Repertoire reicht vom sanften Liebeslied bis zur fetzigen Rockballade.
Trotz seiner Vielseitigkeit und seinem täglichen Stress mit Dreharbeiten, Pressekonferenzen, Besprechungen und Interviews ist es Jackie Chan gelungen, seine Fröhlichkeit und sein jungenhaftes Image vom Anfang seiner Karriere zu erhalten.