Gymnastik/Dehnung wird auch im TKD sowohl prophylaktisch als auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, besonders für aktive Wettkämpfer ist dies eine nicht zu unterschätzende Maßnahme, auch wenn mit steigendem Leistungsniveau freilich die Verletzungsgefahr immer weiter abnimmt.
Hauptaugenmerk soll hier nun aber dem „üblichen“ Aufwärmtraining gewidmet werden.
Der Körper wird zunächst mit unterschiedlichen Übungen auf Betriebstemperatur gebracht. Hier gibt es sehr unterschiedliche Ansätze, wie dies erreicht werden soll. Von nahezu mittelalterlicher Gymnastik bis hin zu wohldurchdachten modernen Methoden findet man hier verbandsübergreifend alles und auch Spiele werden immer wieder zur Auflockerung eingesetzt. Auch finden sich teilweise Meditations- und Atemübungen zur Vorbereitung auf das Training. Die Beachtung funktioneller Gymnastik (gelenkfunktionsbezogen) setzt sich immer mehr durch. Zielrichtung ist hier in dieser ersten Phase die Mobilisierung aller Gelenke, Sehnen/Bänder und freilich der Muskulatur.

Auch wenn das Aufwärmtraining dem gesamten Körper gilt nimmt die Dehnarbeit für das Hüftgelenk und die Beinmuskulatur eine zentrale Rolle ein. Für die Dehnung an sich konnten sich unterschiedliche brauchbare Methoden etablieren, als kontraproduktiv hat sich lediglich das dynamische Dehnen erwiesen. Die Dehnarbeit kann um den Gruppenzusammenhalt zu fördern mit einem Partner vorgenommen werden oder auch alleine.
Damit die entsprechenden Muskelgruppen angesprochen werden nutzt man klassische Dehnübungen wie der in der Grätsche am Boden oder auch im Grätschstand, bei denen der Oberkörper mit geradem Rücken zum Boden bewegt wird. Aber auch der Sitz in der Hocke findet sich nahezu überall, um die Adductoren zu dehnen. Auch die Gesäßmuskulatur wird nicht vergessen und Übungen für den Rumpf sorgen für die Mobilisierung der Wirbelsäule, die bei Tritten großen Belastungen standhalten muss.
Kraftübungen mit hoher Intensität
Teilweise werden zu Beginn des Trainings Kraftübungen mit hoher Intensität durchgeführt, diese sind allerdings je nach folgendem Trainingsinhalt nicht immer produktiv. Viele Trainer haben daher dem sportwissenschaftlichem Stand Rechnung getragen und verlagerten derlei Übungen an das Ende der Trainingseinheit.

Mangelhafte Beweglichkeit schadet der Aufnahme eines Taekwondo Trainings überhaupt nicht, denn diese stellt sich mit der Zeit von alleine ein. Ein Muskel kann um bis zu 200 % durch Dehnung verlängert werden und gar Sehnen lassen sich um bis zu 5 % dehnen, was bei der Gelenknähe zu enormen Zunahmen in der Bewegungsamplitude führen kann. Die individuelle Schmerzgrenze wird dabei immer den möglichen Fortschritt bestimmen aber eine Ausrede „dazu bin ich nicht gelenkig genug“ hat keine vernünftige Grundlage.
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