Bescheidenheit ist eine Tugend, die man vor allem mit Meistern der asiatischen Kampfkünste in Verbindung bringt. Diese Eigenschaft trifft auch besonders auf Großmeister Kwon Jae-Hwa zu, einem Mann, der wie kein anderer das Taekwondo als eine Philosophie verkörperte und lehrte.
Die koreanische Kampfkunst Taekwondo hat in den letzten 30 Jahren, in denen sie in Europa Fuß gefaßt hat, einen stürmischen Aufstieg hinter sich gebracht. Dieser Aufstieg ist mit einem Namen untrennbar verbunden: Kwon Jae-Hwa, dessen Name als Inbegriff für unübertroffene Willensstärke und Technik steht. Er gilt als vorbildliche Persönlichkeit und erfolgreicher Taekwondo-Veranstalter in Europa und den USA.
Kwon Jae-Hwa wurde 1937 in Pusan, einer im Süden Koreas gelegenen Hafenstadt geboren. Bereits in jungen Jahren wurde er im Taekwondo unterrichtet und fiel bald durch sein außergewöhnliches Können auf.
Der Weg von Kwon Jae-Hwa im Taekwondo
Nach dem Schulabschluss studierte Kwon Jae-Hwa an der Universität in Pusan Betriebswirtschaft und setzte seinen Weg im Taekwondo an dieser geistigen Ausbildungsstätte fort. Nach dem Abschluss seines Studiums war er als Sportjournalist bei der Pusan Ebo, der größten Tageszeitung Pusans tätig. Mit24 Jahren übernahm er die Leitung der größten Taekwondo-Schule von Pusan mit etwa 5000 Schülern, darunter 200 Dan-Trägern. 1964 wurde Kwon Jae-Hwa technischer Direktor des Landesverbandes der Provinz Pusan mit etwa 30.000 aktiven Mitgliedern.

1965 brach er mit vier weiteren Großmeistern unter der Leitung von General Choi, Hong-Hi auf, um im Auftrag der koreanischen Regierung das Taekwondo weltweit zu verbreiten. Bald nach der ersten Vorstellung des Taekwondo in Deutschland im Oktober 1965 nahm Großmeister Kwon seine Arbeit als Trainer in München auf. 1966 gründete erden Deutschen Taekwondo-Verband, dessen erster Cheftrainer er war. Außerdem wurde er von der koreanischen Regierung als Beauftragter für Europa und den Mittleren Osten benannt.
Taekwondo-Meisterschaft
1968 richtete Kwon Jae-Hwa die erste offizielle deutsche Taekwondo-Meisterschaft im Zirkus Krone-Bau in München aus.
1970 veröffentlichte er das Buch „Zen, Kunst der Selbstverteidigung“, das heute, nach 27 Jahren als Klassiker unter den Büchern über die Philosophie der Kamfkünste gilt. Mit diesem Buch machte er es sich zur Aufgabe, dem westlichen Leserdas Taekwondo als asiatische Kampfkunst von seinem wahren Kern und seiner eigentlichen Bestimmung herzu erklären.
1972 gründete Kwon Jae-Hwa die Sektion Taekwondo im Deutschen Judo-Bund.
1973 ging Kwon Jae-Hwa in die USA und gründete das Taekwondo Center Amerika in New York. Im gleichen Jahr wurde er zum 7. Dan ernannt. Von New York aus betreute er seine Schülerin Europa weiter.
Black Belt Center
1974 gründete er das international Taekwondo Black Belt Center Fort Lauderdale in Florida, dessen Cheftrainer er auch war.

Als neue Basis für Europa fungierte das in München im August 1980 von Kwon persönlich gegründete Black Belt Center München, das neue Impulse für das traditionelle Taekwondo in Europa und speziell in Deutschland gab.
1984 wurde die Schlagkraft von Großmeister Kwon Jae-Hwa auf dem BMW-Versuchsstand in München gemessen – das Ergebnis war verblüffend, denn die Schlagkraft wurde mit 10.000 Newton gemessen.
1990 eröffnete Kwon, Jae-Hwa das World Headquarter 5thAvenue Black Belt Center in New York., das Leistungszentrum der Kwon Jae-Hwa Traditional Taekwondo Federation, das weltweit Lehrern und Schülern aller Taekwondo-Richtungen verbandsunabhängig offensteht. Von hier aus gibt er auch ständig neue Impulse für das Taekwondo in Europa.
So richtet er schließlich auch 1995 im Zirkus Krone-Bau die Jubiläumsveranstaltung „30 Jahre Taekwondo in Europa“ aus, an der über 200 Dan- Träger aus alter Welt den etwa 3500 begeisterten Zuschauern einen einmaligen Einblick in die faszinierende Welt des traditionellen Taekwondoboten.
1996, mehr als 30 Jahre nachdem er seine Heimat verlassen hatte, um Taekwondo in aller Welt zu lehren, kehrte Kwon Jae-Hwa für eine Woche in Begleitung seiner höchstgraduierten Schülern nach Korea zurück, wo er – einem Staatsempfängnis gleichkommend- von Vertretern aus Politik und Sport begrüßt und für seine über dreißigjährige Auslandstätigkeit im Geiste des traditionellen Taekwondo ausgezeichnet wurde.
Mehr als 100 Taekwondo Schulen
Damals betreute Großmeister Kwon von New York aus, wo er selbst täglich 6 bis 7 Stunden Taekwondo unterrichtet, weltweit noch an die 100 Schulen.
So kam er auch ein bis zweimal im Monat, meist an den Wochenenden, für zwei bis drei Tage über den Großen Teich nach Europa, um hier in Intensivlehrgängen seine europäischen Schüler zu unterrichten.
Noch eines zum Schluß: Kwon war übrigens der einzige Aktive des koreanischen Großmeisterteams, das 1965 im Auftrag der koreanischen Regierung das Taekwondo weltweit vorstellte und verbreite.
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