Shuriken: Die Lautlose Waffe

Immer mehr finden Sportausführungen alter Waffen aus dem asiatischen Raum hierzulande Interesse. Die Literatur nimmt sich ihrer an. Vereine trainieren ihren Gebrauch.

Eine der bemerkenswertesten Sportwaffen dieser Art ist des Shuriken (Shaken). Über diese frühe Version einer „Fernwaffe“ findet man so gut wie keine Literatur. Von Lern- und Trainingsmöglichkeiten in Vereinen ist nichts bekannt.

Eigentlich sehr unverständlich. Ein Satz Shuriken ist vom Preis her auch für ein kleines Portemonnaie erschwinglich. Zum Training benötigt man keinen Partner, keinen speziellen Raum. Eine einfache Holzfläche genügt als Ziel. Zufriedenstellende Erfolge nach relativ kurzer Übungszeit halten und steigern in der Regel das Interesse und begeistern für schwierigere Aufgabenstellungen.

Was ist ein Shuriken?

Alte Bilder zeigen unterschiedliche Formen. Das ist verständlich. Es kann in der damaligen Zeit eine Fertigung selbst kleiner Serien wohl nicht angenommen werden. Handwerkliche Einzelfertigung dürfte zur Vielfalt individueller Formen geführt haben. Generell handelt es sich um „Sterne“ unterschiedlicher Größe aus Metall mit mehreren Zacken verschiedener Ausprägung. Hiermit ist bereits die Systemvariante zum Wurfmesser aufgezeigt.

Kampfsport Shuriken

Wer sich einmal als Messerwerfer versucht hat, kennt die Probleme, welche mit der Rotation der Klinge auftreten. Er erkennt sofort auch die Vorteile der vielen Zacken am Shuriken. Bei einer Ausführung mit 8 Zacken zeigen stets zwei, genau genommen sogar vier „Klingen“ in Zielrichtung!

Diese Shuriken haben bei zirka 12 Zentimeter Durchmesser die richtige Größe für einen sicheren Griff. Ihr Gewicht ist so gewählt, dass die Flugbahn zu Zielen in etlichen Metern Entfernung bei einem normalen aber schwungvollen Wurf fast direkt, ohne allzu merkliche und erschwerende ballistische Kurve verläuft. Form, Größe und Gewicht sorgen übrigens auch dafür, daß die Drehbewegung um die gedachte Achse stabil bleibt, Flattern nicht auftritt.

Wie wirft man den Shuriken?

Die in der TV-Serie „Kung-Fu“ gezeigte weitgehend waagerechte Armbewegung beim Wurf und die daraus resultierende annähernd waagerechte Lage des Flugkörpers sagen mir nicht zu. Obwohl ich gewiss kein Schwächling bin, gebe ich dem Shuriken auf diese Weise nicht genügend Energie und Zielsicherheit mit.

Shuriken Kampfkunst

Mit einer senkrechten Haltung des Shuriken, wobei Daumen, Zeige-und Mittelfinger zwei Zacken umfassen. Wenn man neben dem Shuriken in der rechten Hand mit der linken ebenfalls zwei oder drei „Sterne“ hält, kann man nach jedem Wurf fast ohne hinzusehen mit der rechten Hand das nächste Geschoß richtig greifen. So kann man auch einmal ein „Schnellfeuer“ unterhalten.

Wie in allen Lebenslagen, ist auch beim Wurf ein sicherer Standpunkt wichtig. Mehrmals tief durchatmen und genügend Luft in der Lunge sind zweckmäßig. Man braucht so während des Wurfs nicht zu atmen – „verwackele“ also nicht unnötig. Man beginnt den Wurf gewöhnlich mit einer relativ langsamen, ausholenden Armbewegung, während der das Ziel mit den Augen fixiert wird. Ein Shuriken hat kein Visier, keine Kimme, kein Korn – und schnellt der Wurfarm erst einmal nach vorne, ist eine „Steuerbewegung“ auch nicht möglich.

Man wirft immer dann besonders „gut“, treffsicher also, wenn die Gedanken „ausschaltet“ sind. So steuert dein Bewußtsein die Hand und den Flug. Es wäre interessant, einmal mit einem Pistolen- oder Revolverschützen zu sprechen, ob er beim schnellen Anschlägen und Feuern ähnliche Eindrücke empfindet.

Zum Schluss eine Bitte — in Ihrem Interesse vor allem: Setzen Sie den Shuriken nur dann und dort ein, wenn mit Sicherheit und unter den ungünstigsten und unerwarteten Umständen weder Menschen noch Sachen gefährdet werden können. Nur für solchen Gebrauch ist dieses Sportgerät gedacht. Nur dann werden Sie Freude daran haben.

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